Autohalle | Citroen C4G MFP - Ein böses Erwachen

Beanstandungen

Unser Kunde hat zwei Citroen mit langer Standzeit aus kleinen eher unwirtlichen Garagen gerettet. Nun sollen die Fahrzeuge wieder in Betrieb genommen werden. Hier soll die Geschichte des C4G MFP erläutert werden.

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Abbildung 1: Der Citroen kurz vor der Fertigstellung, die Politur der Motorhaube bildete den letzten Arbeitsschritt.

Diagnose

Am Motor entstand durch die lange Standzeit Korrosion an Ventilen und Laufbüchsen. Daher wurde schnell klar, dass eine komplette Zerlegung des Motors erforderlich war.

Neben Geräuschen aus dem Getriebe, unzuverlässiger Elektrik, unsachgemäss reparierter Federung an der Hinterachse, defekten Stossdämpfern und einem undichtem Kraftstofftank warteten noch weitere kleinere und grössere unerwartete Überraschungen. Wir möchten hier die gröbsten Arbeiten beleuchten.

Motor

Der Motor wurde samt Getriebe ausgebaut, gereinigt und komplett zerlegt.

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Abbildung 2: Kühlwassereintritt in den ersten Zylinder aufgrund einer undichten Kopfdichtung festgestellt.
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Abbildung 3: Motorblock mit Lagerungen für die Kurbelwelle, alle hatten zu viel Spiel.
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Abbildung 4: An einer Hauptlagerschale wurde ausgebrochenes Weissmetall festgestellt.
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Abbildung 5: Nockenwelle mit Korrosion, eine Occasion Welle konnte noch aufgetrieben werden.
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Abbildung 6: Frisch geschliffene Nockenwelle und Stössel, bereit für den Einbau
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Abbildung 7: Die Lagerbüchse für die Zündverteilerwelle wurde beim Ausbau beschädigt. Ersatz entstand auf unserer Drehbank.
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Abbildung 8: Die Kurbelwelle musste auf das nächste Untermass geschliffen und die entsprechenden Hauptlager beschafft werden.
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Abbildung 9: Die Ventile waren nicht mehr zu retten, konnten aber ersetzt werden. Die Kolben sind Übermass und die Pleuel laufen auf neu gegossenen Pleuellagern.
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Abbildung 10: Zurück am Platz und bestückt mit aufbereiteten Aggregaten kann der Motor bald wieder zum Leben erweckt werden.

Getriebe

Das Getriebe wurde zerlegt, alle Teile gereinigt und geprüft. Glücklicherweise waren alle Zahnräder noch in gutem Zustand, so dass lediglich Lager und Dichtungen ersetzt werden mussten. Nach der Überarbeitung der Handbremse und Schwungrad, konnte das Getriebe wieder am Motor angeflanscht werden. Abschliessend kommt alles wieder an seinen Platz im frisch aufbereiteten Motorraum.

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Abbildung 11: Solides 3-Gang Getriebe, nur die Wälzlager mussten ersetzt und die Bremsband-Handbremse überarbeitet werden.
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Abbildung 12: Der Vorteil an Vorkriegstechnik ist, dass fast alles simpel, überdimensioniert und aus solidem Metall gefertigt ist.

Hinterachse

Die Hinterachse wurde zur Demontage der Blattfedern komplett abgebaut und überprüft. Einzig die Bremsen benötigten etwas Pflege. Die Blattfedern wurden nach unseren Vorgaben neu gesprengt und haben nun wieder die erforderliche Vorspannung. Dadurch können auch die Holzklötze, die zuvor zur Niveau-Kompensation genutzt wurden, entfallen.

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Abbildung 13: Bereit zur Demontage der lahm gewordenen Blattfedern.

Fazit

Nach dem abschliessenden Zusammenbau mussten noch zahlreiche Kleinteile und Verkabelungen instand gestellt werden. Auch der Lack benötigte etwas Zuwendung. Das Einfahren des Motors und das Justieren des Vergasers erforderten ebenfalls etwas Geduld.

Auch wenn der Citroen zuerst einen guten Eindruck gemacht hat, übersteigen die Reparaturkosten dennoch den Fahrzeugwert bei Weitem.

Wir sind aber jedes Mal erfreut, wenn wir auch Fahrzeugen in tieferen Preissegmenten ein neues Leben einhauchen dürfen.

Eckdaten zum Projekt
Auftrags Nr. 292
Eckdaten zum Fahrzeug
Hersteller Citroen
Typ C4G MFP
Jahrgang 1932
Motor 4-Zylinder SV, 1767 ccm, 32 PS

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