Nach längerem alltagsgebrauch mit anschließender Standzeit, sollte dieser Jaguar wieder als Veteran auf die Straße.
Grundsätzlich wurde der Jaguar mit einer soliden Substanz bei uns in der Werkstatt angeliefert.
Wie so oft wurde aus dem Projekt eine umfangreiche Teilrestauration, um die angestrebte Veteranenprüfung und Langstrecken Tauglichkeit zu erlangen.
Am Fahrwerk waren viele Verschleißteile wie Lagerungen, Gelenke und Stoßdämpfer am ende der Lebensdauer angelangt. Der Achsträger der Vorderachse war an zwei Stellen durchgerostet, wodurch die komplette Vorderachse ausgebaut und der träger ersetz wurde. Dabei konnten auch gleich alle Achsteile sandgestrahlt und neu lackiert werden. Beim Einstellen der vorderen Radlager wurde festgestellt, dass die Achsschenkel eingelaufen sind, wodurch sich das Spiel nicht mehr nachstellen lässt. Es wurden daher gleich die Radlager mit ersetzt. Abschließend wurden die Bremssättel revidiert, Bremsschläuche ersetzt und das System entlüftet.
Ein ähnliches Bild bot auch die Hinterachse.
Durch Fahrten im Salz wurden alle Lenker und Träger stark von oberflächlicher Korrosion angegriffen. Zudem waren die Lagerbüchsen der Aufhängung und das Bremssystem überholungsbedürftig.
Erneut demontierte man die komplette Achse, um die Sandstrahl und Lackarbeiten durchführen zu können. Am Bremssystem wurden Scheiben und Beläge ersetzt.
An der Karosserie und Interieur warteten einige Arbeiten, welche für den Veteranenstatus unabdingbar waren. So musste, für Jaguar typisch, der Dachhimmel neu bezogen werden. Dazu musste leider die Heckscheibe ausgebaut werden.
An einigen Stellen ist der Lack an der Karosserie nachlackiert worden, da einige Rempler und Kratzer im Laufe der Zeit zusammengekommen sind.
Für den Jaguar dieser Generation erwies sich die Ersatzteilversorgung von Anbauteilen als eher schlecht. So sind zum Beispiel die Heckleuchten nicht mehr lieferbar und Occasion nur zu horrenden Preisen um die 600 CHF / Stk. erhältlich. Für die Rückleuchten konnten aber neue Streuscheiben beschafft werden, welche in mühseliger Handarbeit in die Gehäuse eingeklebt wurden.
Am gesamten Antriebsstrang wurde ein Service durchgeführt, diverse Verschleissteile ersetzt und geprüft. Einzug die Ansaugkollektor Dichtung am Zylinderkopf musste ersetzt werden. Durch einen kleinen Riss zog der 6-Zylinder Falsch Luft, was zu einem ungebührlichen Leerlauf führte.
Abschliessend bestand der Jaguar mit Bravour die MFK mit Veteranenzulassung. Es ist leider nichtüblich, dass Jaguar dieser Baureihe derart viel Zuwendung erfahren, sind sie doch äusserst elegante Reisebegleiter.